Johannes 10, 1-16  - Jesus, der gute Hirte


An dieser Stelle soll es um Johannes 10,1-16 gehen. Jesus spricht in hier von sich und beansprucht, der von den Propheten verheißene gute Hirte zu sein:

1 Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer nicht durch die Tür in den Hof der Schafe hineingeht, sondern anderswo hinübersteigt, der ist ein Dieb und ein Räuber.
2 Wer aber durch die Tür hineingeht, ist Hirte der Schafe.
3 Diesem öffnet der Türhüter, und die Schafe hören seine Stimme, und er ruft die eigenen Schafe mit Namen und führt sie heraus.
4 Wenn er die eigenen Schafe alle herausgebracht hat, geht er vor ihnen her, und die Schafe folgen ihm, weil sie seine Stimme kennen.
5 Einem Fremden aber werden sie nicht folgen, sondern werden vor ihm fliehen, weil sie die Stimme der Fremden nicht kennen.
6 Diese Bildrede sprach Jesus zu ihnen; sie aber verstanden nicht, was es war, das er zu ihnen redete.
7 Jesus sprach nun wieder zu ihnen: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Ich bin die Tür der Schafe.
8 Alle, die vor mir gekommen sind, sind Diebe und Räuber; aber die Schafe hörten nicht auf sie. 
9 Ich bin die Tür; wenn jemand durch mich hineingeht, so wird er errettet werden und wird ein- und ausgehen und Weide finden.
10 Der Dieb kommt nur, um zu stehlen und zu schlachten und zu verderben. Ich bin gekommen, damit sie Leben haben und es in Überfluß haben. 
11 Ich bin der gute Hirte; der gute Hirte läßt sein Leben für die Schafe. 
12 Wer Mietling und nicht Hirte ist, wer die Schafe nicht zu eigen hat, sieht den Wolf kommen und verläßt die Schafe und flieht - und der Wolf raubt und zerstreut sie
13 weil er ein Mietling ist und sich um die Schafe nicht kümmert. 
14 Ich bin der gute Hirte; und ich kenne die Meinen, und die Meinen kennen mich,
15 wie der Vater mich kennt und ich den Vater kenne; und ich lasse mein Leben für die Schafe. 
16 Und ich habe andere Schafe, die nicht aus diesem Hof sind; auch diese muß ich bringen, und sie werden meine Stimme hören, und es wird eine Herde, ein Hirte sein.  


Das Bild des guten Hirten

Zunächst möchte ich den biblischen Hintergrund dieses Bildes Jesu über sich selbst kurz im Zusammenhang darstellen: Der Hirte, der seine Schafe weidet und hütet, ist ein großes Thema in der gesamten Heiligen Schrift. Viele Männer Gottes sind ganz buchstäblich Schafhirten gewesen, vgl. 1.Mose 4,2; 1.Mose 13,2-8; 1.Mose 26,12-14; 1.Mose 46,31-34; 1.Samuel 16,11.
Und Gott hat sich dieses Bild des Hirten, der seine Schafe weidet, auch bildlich für diejenigen erwählt, die Er dazu bestimmt hat, Sein Volk zu führen, vgl.
4.Mose 27,16-17; 2.Samuel 5,2; Psalm 78,70-72; Jesaja 63,11-12.
Im Bild des Hirtens mit seiner Herde, spielt stets auch der Gegensatz zwischen dem guten Hirten und den treulosen Hirten, deren Schafe sich zerstreuen und in die Irre gehen, eine Rolle. Dieser Gegensatz taucht schon in vielen Gleichnisreden der alttestamentlichen Propheten auf, vgl.
Jesaja 53,6;
 
Jeremia 2,8; Jeremia 10,21; Hesekiel 34,1-10; Sacharja 10,2-3; Sacharja 11,4 ff. Genauso gebraucht auch Jesus das Bild der verlorenen Schafe mehrfach, vgl. Matthäus 9,36; Matthäus 10,6;
Matthäus 15,24; Lukas 15,3-7.
Schon im Alten Testament hat Gott verheißen, daß Er selbst das Hirtenamt übernehmen werde, da die Hirten des Volkes Israel sich selbst weideten und die Herde sich zerstreute. Ich finde es beeindruckend, dazu z.B. die Prophezeiungen Hesekiels zu lesen - ich zitiere mal
Hesekiel 34,23-24:
"
Und ich werde EINEN Hirten über sie einsetzen, der wird sie weiden: meinen Knecht David, der wird sie weiden, und der wird ihr Hirte sein. Und ich, der HERR werde ihnen Gott sein und mein Knecht David wird Fürst in ihrer Mitte sein. Ich, der HERR habe geredet."
Vgl. auch
Hesekiel 34,11-17; Hesekiel 37,24. Als Hesekiel diese Prophezeiungen Gottes um 600 v.Chr. verkündete, war die Zeit König Davids seit 350 Jahren vorbei. Von David spricht Hesekiel aber in der Zukunftsform - gemeint ist hier mit diesem Namen Jesus, der verheißene Sproß Davids, der auf dem Thron Davids sitzen wird. (Jesaja 16,5; Jeremia 23,5; Jeremia 33,15)
Dieser von Gott verheißene "große Hirte der Schafe" (
Hebräer 13,20) ist gekommen und gibt sich hier in Johannes 10,11 zu erkennen.

Wir selbst sind die Schafe. Wahrhaftig - oft sind wir tatsächlich Schafe. Die Schafe ohne den Hirten irren ziellos umher (vgl.
Psalm 119,176; Jesaja 53,6; Hesekiel 34,11-12; Titus 3,3; 1.Petrus 2,25). Wer sich umsieht, sieht überall in dieser Welt solche Schafe ohne Hirten, die rastlos als Getriebene heute dieser und morgen jener Modeerscheinung nachfolgen und doch nirgendwo Ruhe finden.
Aber Jesus, der gute Hirte, sucht seine Schafe und geht auch den verlorenen Sündern nach, vgl.
Lukas 15,4-7:
"
Welcher Mensch unter euch, der hundert Schafe hat und eins von ihnen verloren hat, läßt nicht die neunundneunzig in der Wüste und geht dem verlorenen nach, bis er es findet?
Und wenn er es gefunden hat, so legt er es mit Freuden auf seine Schultern; und wenn er nach Hause kommt, ruft er die Freunde und die Nachbarn zusammen und spricht zu ihnen: Freut euch mit mir! Denn ich habe mein Schaf gefunden, das verloren war.
Ich sage euch: So wird Freude im Himmel sein über einen Sünder, der Buße tut, mehr als über neunundneunzig Gerechte, die die Buße nicht nötig haben.


Auslegung Johannes 10,1-16

Johannes 10,1: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer nicht durch die Tür in den Hof der Schafe hineingeht, sondern anderswo hinübersteigt, der ist ein Dieb und ein Räuber.
Dies ist der direkte Anschluß an Johannes Kap.9, wo Jesus mit den Pharisäern gesprochen hatte, die von sich behaupten, die rechtmäßigen Hirten des Volkes Israel zu sein. Der "Hof der Schafe" war ein umzäuntes Stück Land, in dem die Schafe bei Nacht gehütet wurden. Hier ist damit wohl das Volk Israel gemeint.
Die Pharisäer sind nun die "Diebe und Räuber", die zum jüdischen Volk kommen und behaupten, dessen geistlichen Oberhäupter und Führer zu sein. Doch nur der erwartete Messias war derjenige, dem diese Rolle zukommen sollte. Die Pharisäer jedoch kamen nicht so, wie das Alte Testament das Kommen des Messias vorausgesagt hatte, sondern sie "stiegen anderswo herüber". Diese Männer waren keine echten Hirten, sondern es ging ihnen um Macht und Einfluß - letztlich um sich selbst. Deshalb nennt Jesus sie auch "Diebe und Räuber" - in dieser Bezeichnung steckt auch, daß sich die Pharisäer eigenmächtig eine geistliche Leiterschaft anmaßten, die ihnen nicht zukam und in die Gott sie nicht eingesetzt hatte.

Johannes 10,2: Wer aber durch die Tür hineingeht, ist Hirte der Schafe.
Dies bezieht sich auf Jesus, den wahren verheißenen Hirten. Daß er der wahre Hirte war, zeigt sich daran, daß er "durch die Tür" hereinkam - d.h. in Erfüllung der Prophezeiungen über den Messias. Jesus war kein selbsternannter Erlöser, sondern er kam im vollen Gehorsam gegenüber dem Willen des Vaters, Johannes 5,19; Johannes 5,30.

Johannes 10,3: Diesem öffnet der Türhüter, und die Schafe hören seine Stimme, und er ruft die eigenen Schafe mit Namen und führt sie heraus.
Ja, die Schafe Jesu hören die Stimme des guten Hirten, die die anderen nicht hören können (vgl.
Johannes 10,26-27; 1.Korinther 1,18). Und Jesus ruft jedes von ihnen mit dem eigenen Namen (vgl. z.B. Lukas 19,5), denn Er, durch den alles geschaffen wurde (Johannes 1,3; Kolosser 1,16) er kennt auch Dich mit Deinem Namen. Ist das nicht ungeheuerlich ? Der Jesus, von dem die Bibel berichtet, der Sohn Gottes - Er kennt Dich ganz genau ! <Wow !> Das finde ich stark. :-)
Ja, Jesus ruft die Schafe. Jesus ruft auch heute all diejenigen, die offen sind, Ihn als ihren Herrn und Erlöser anzunehmen. Er ruft auch Dich......heute.
Der Ausdruck "
und führt sie heraus" könnte sich darauf beziehen, daß Jesus seine Schafe aus dem "Hof der Schafe" Israel herausführt. Sie waren eingesperrt unter dem Gesetz, welches keine Freiheit gab. Sie waren auch eingesperrt in ihrer Übertretung dieses Gesetzes. Jesus führt nun seine Schafe heraus in die Freiheit des Evangeliums - das Gesetz des Alten Bundes weicht der Gnade und Vergebung in Jesus, der unsere Schuld am Kreuz getragen hat.

Johannes 10,4-5: Wenn er die eigenen Schafe alle herausgebracht hat, geht er vor ihnen her, und die Schafe folgen ihm, weil sie seine Stimme kennen. Einem Fremden aber werden sie nicht folgen, sondern werden vor ihm fliehen, weil sie die Stimme der Fremden nicht kennen.
Ja, der gute Hirte befiehlt seinen Schafen nicht, sondern er geht selbst voran. Und die Schafe folgen ihm - nicht aus Druck oder Zwang - sondern, weil sie es möchten. Sie kennen Seine Stimme mit all der tiefen Liebe Gottes darin - und der folgen sie nach. Die Schafe hängen an ihrem Hirten und Ihm vertrauen sie. Und mit jedem Schritt in der Nachfolge werden die Schafe von IHM ein bißchen weiter auf dem Weg geführt - nicht WIR ändern uns, sondern ER ändert uns.
Der gleiche Instinkt, der ein Schaf die Stimme des wahren Hirten erkennen läßt, der veranlaßt es auch, vor einem Fremden zu fliehen. Ja, wer Jesus wirklich kennt und Ihm nachfolgt, dessen Blick für Verführung, Irrlehren und Abwege wird mit der Zeit immer schärfer.

Johannes 10,6: Diese Bildrede sprach Jesus zu ihnen; sie aber verstanden nicht, was es war, das er zu ihnen redete.
Die Pharisäer, zu denen Jesus sprach, verstanden ihn nicht - und zwar, weil sie keine echten Schafe waren. Wären sie es gewesen, hätten sie seine Stimme gehört und wären ihm gefolgt, vgl.
Johannes 10,25-27

Johannes 10,7-8: Jesus sprach nun wieder zu ihnen: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Ich bin die Tür der Schafe. Alle, die vor mir gekommen sind, sind Diebe und Räuber; aber die Schafe hörten nicht auf sie.
Hier beginnt nun ein neues Bild: Jesus selbst ist die Tür und nur durch Ihn gibt es Errettung, vgl.
Johannes 14,6; Johannes 3,36; Apostelgeschichte 4,12.
Vor ihm gab es andere und nach ihm kommen andere - aber die Schafe Jesu hören seine Stimme und nicht die der Fremden.

Johannes 10,9: Ich bin die Tür; wenn jemand durch mich hineingeht, so wird er errettet werden und wird ein- und ausgehen und Weide finden.
Christus selbst ist "die Tür" - Christentum ist kein Glaubensbekenntnis oder eine Organisation, sondern Christentum ist vor allem anderen JESUS.
"
Wenn jemand durch mich hineingeht....": Es sind nicht Taufe oder Abendmahl, durch die jemand erlöst wird, sondern es ist Jesus selbst. Die Tür steht allen offen - Juden und Nationen. Doch um erlöst zu werden, muß jeder durch diese Tür selbst hineingehen. Man muß Christus im Glauben annehmen. Das kann man nur persönlich tun und eine andere Erlösungsmöglichkeit gibt es nicht. Wer hineingeht, ist "errettet" von der Strafe für die Sünde, von ihrer Macht und in der Ewigkeit sogar von ihrer Anwesenheit.
Nach der Erlösung gehen die Schafe "ein und aus". Vielleicht steht der Gedanke dahinter, daß man zum Anbeten in die Gegenwart Gottes kommt und dann hinaus in die Welt geht, um Seinen Namen zu bezeugen. Jedenfalls ist dies ein Bild der völligen Sicherheit und Freiheit im Dienst des Herrn. Wer hineingeht, "findet Weide". Christus ist nicht nur der Erlöser, sondern auch Erhalter und derjenige, der volle Genüge schenkt, vgl.
Philipper 4,19; Psalm 23,1. Seine Schafe "finden Weide" auch im Wort Gottes.

Johannes 10,10: Der Dieb kommt nur, um zu stehlen und zu schlachten und zu verderben. Ich bin gekommen, damit sie Leben haben und es in Überfluß haben. 
Jesus meint mit den Dieben die machthungrigen Pharisäer. Aber auch heute gibt es viele religiöse Angebote, Gurus und Heilslehrer, die nur aus eigennützigen Motiven kommen. Um ihre eigenen Wünsche zu erfüllen, würden sie sogar die Schafe "schlachten".
Doch Jesus kommt nicht aus irgendeinem eigennützigen Grund in unsere Welt, sondern Er ist gekommen, "
damit jeder, der an ihn glaubt errettet wird" (Johannes 3,16).
Matthäus 20,28: gleichwie der Sohn des Menschen nicht gekommen ist, um bedient zu werden, sondern um zu dienen und sein Leben zu geben als Lösegeld für viele
Markus 2,17: Und Jesus hörte es und spricht zu ihnen: Nicht die Starken brauchen einen Arzt, sondern die Kranken. Ich bin nicht gekommen, Gerechte zu rufen, sondern Sünder.
Lukas 19,10: denn der Sohn des Menschen ist gekommen, zu suchen und zu retten, was verloren ist.
Jesus ist gekommen, um zu geben, nicht um zu nehmen. Er kommt, damit die Menschen Leben haben, damit sie frei werden von ihrer Sünde, damit auch die verlorenen Schafe zurück zu Gott kommen können.

Johannes 10,11: Ich bin der gute Hirte; der gute Hirte läßt sein Leben für die Schafe.  
Dieser Satz ist das Zentrum des ganzen Abschnitts - Jesus selbst ist der gute Hirte. Jesus stellt hier auch klar ("der" gute Hirte), daß sich in ihm die Prophezeiungen des Alten Testaments über den guten Hirten erfüllen. Der gute Hirte aber läßt sein Leben für die Schafe  - das ist ein Bild auf Jesu stellvertretendes Opfer für unsere (Deine) Sünde, Markus 10,45; Johannes 3,14-16; 1.Korinther 15,3-4;
2.Korinther 5,21. So groß ist des Hirten ewige Liebe zu uns, seinen Schafen, daß er sich tatsächlich selbst am Kreuz dahingegeben hat, um die Schafe zu retten.
Das "ich bin", das ebenso in
Johannes 10,9 auftaucht, ist dabei eine subtile Anspielung Jesu darauf, daß in ihm tatsächlich Gott Mensch wurde. Denn dieses "ich bin" ist ein alter Titel Gottes, vgl.
2.Mose 3,14. Im Johannes-Evangelium gibt es sieben dieser auffälligen "ich bin"-Worte Jesu über sich selbst:
Johannes 11,25: Auferstehung und das Leben
Johannes 6,35: Brot des Lebens
Johannes 10,11: guter Hirte
Johannes 8,12: Licht der Welt
Johannes 10,9: Tür
Johannes 14,6: Weg, Wahrheit und Leben
Johannes 15,1: Weinstock

Johannes 10,12-13: Wer Mietling und nicht Hirte ist, wer die Schafe nicht zu eigen hat, sieht den Wolf kommen und verläßt die Schafe und flieht - und der Wolf raubt und zerstreut sie, weil er ein Mietling ist und sich um die Schafe nicht kümmert. 
Ein Mietling ist jemand, der die Schafe nur zum eigenen Nutzen für Geld hütet. Dem Mietling sind die Schafe nicht wirklich wichtig. Wenn der Wolf kommt, flieht er und überläßt ihm die Schafe. Das Bild des Wolfes, der in die Herde einbricht, ist dabei eines, welches auch an anderer Stelle auftaucht, vgl.
Matthäus 7,15; Apg 20,29 - dort sind Irrlehrer und falsche Propheten damit gemeint.
In der heutigen Amtskirche gibt es viele Mietlinge - Menschen, die ihren Beruf nicht als Berufung für die Schafe empfinden, sondern als eine bequeme Möglichkeit zum Geldverdienen oder als eine Möglichkeit, sich sozial und politisch zu engagieren. Beide sind nicht von echter Liebe für die Schafe getrieben, sondern es geht ihnen um eigene Zwecke - und wenn die Irrlehren auftauchen und die reißenden Wölfe in die Herde einbrechen, dann fliehen sie.

Johannes 10,14-15: Ich bin der gute Hirte; und ich kenne die Meinen, und die Meinen kennen mich, wie der Vater mich kennt und ich den Vater kenne; und ich lasse mein Leben für die Schafe.  
Und wieder bezeichnet Jesus sich als der gute Hirte. Dann spricht Jesus von der sehr engen Beziehung, die zwischen ihm und seinen Schafen besteht. Er kennt die Seinen und die Seinen kennen ihn. Das ist eine wunderbare Wahrheit. Die Schafe beweisen ihre Zugehörigkeit zum Hirten durch das Hören und Erkennen seiner Stimme. Sie glauben seiner Stimme (Jesaja 55,3; Johannes 5,24), sie vermögen Seine Stimme von der der Fremden zu unterscheiden (Johannes 10,5; Hebräer 5,13-14; 1.Johannes 4,1) und sie gehorchen seiner Stimme - nicht aus Zwang, sondern aus Liebe zu Ihm.
Der gute Hirte eint auch seine Schafe und hält die Herde zusammen, vgl.
Johannes 17,20-23;
Philipper 1,27; Epheser 4,4-6. In Jesus sind seine Nachfolger eins.

Johannes 10,16: Und ich habe andere Schafe, die nicht aus diesem Hof sind; auch diese muß ich bringen, und sie werden meine Stimme hören, und es wird eine Herde, ein Hirte sein.
Über diese Stelle gibt es viele Spekulationen, wer wohl die "anderen Schafe" sind. Die Mormonen möchten es gern auf die (fiktiven) Berichte des Buchs Mormon von ausgewanderten Juden in Amerika bezogen haben. Andere Abenteurer meinen, damit seien wohl Außerirdische gemeint. :-))
Ich denke, daß die Sache relativ klar ist: Der "Hof der Schafe" ist Israel, die "anderen Schafe" sind wir selbst - die Christen aus den Nationen. Das, was Jesus hier ankündigt - daß er die Schafe aus beiden Herden zusammenbringen werde zu einer Herde, ist Realität geworden in
1.Korinther 12,12-13;
Epheser 2,11-22; Galater 3,28-29; Kolosser 3,11; Offenbarung 5,9-10.
In Jesus sind sie alle eins, Christen aus allen Völkern, Männer und Frauen - eine Herde und ein Hirte.

Ja, der Herr ist unser Hirte und ER wird für uns sorgen. Wir werden nicht immer Überfluß haben und es wird nicht immer alles glatt laufen, aber uns wird nichts "mangeln", denn er kennt unsere Bedürfnisse.
So möchte ich zum Schluß einfach als Gebet den
Psalm 23 sprechen, den wohl bekanntesten Psalm der Bibel:

Der HERR ist mein Hirte; mir wird nichts mangeln.
Er weidet mich auf grüner Aue und führet mich zum frischen Wasser.
Er erquicket meine Seele; er führet mich auf rechter Straße um seines Namens willen.
Und ob ich schon wanderte im finstern Tal, fürchte ich kein Unglück; denn du bist bei mir, dein Stecken und dein Stab trösten mich.
Du bereitest vor mir einen Tisch im Angesicht meiner Feinde. Du salbest mein Haupt mit Öl und schenkest mir voll ein.
Gutes und Barmherzigkeit werden mir folgen mein Leben lang, und ich werde bleiben im Hause des HERRN immerdar.


Ingmar


ZURÜCK ZUR ÜBERSICHT