Mail eines Lesers


Ein Leser schrieb mir zu der Frage, ob Gott durch Angst motiviert, folgendes Mail:

>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>
Heute las ich auf Ihrer Website www.evangelikal.de den Artikel "Christliches Gebet: Sprechen mit Gott". Ich beschäftige mich seit einiger Zeit mit dem Christentum und der Bibel. Allerdings stehe ich der ganzen Sache relativ kritisch gegenüber. Für mich ist klar, daß die Bibel ein besonderes Buch ist und viel göttliche Wahrheit enthält, aber sie ist in meinen Augen nicht das ABSOLUTE Wort Gottes. Es fasziniert mich, wie viele Menschen dies glauben.
Im Zuge meiner Beschäftigung damit versuche ich nachzuvollziehen, wie man die Bibel als das einzige Wort Gottes schlechthin akzeptieren kann. Ich versuche einfach, den christlichen Glauben nachzuvollziehen. Beim Lesen Ihres Artikels fiel mir wieder einmal etwas auf, das mich an der Bibel zweifeln ließ Sie schreiben unter der Überschrift "5.) Die Antwort Gottes hören": 'Wenn Gott zu uns spricht, gebraucht er nicht Angst, um uns zu motivieren.' Dem kann ich mich nur anschließen. Das Problem für mich ist dabei nur, DASS es mir Angst macht, einen Gott sagen zu hören "Du bist verdammt, wenn du nicht an mich glaubst und nicht tust, was ich sage".

Wenn ich das Alte Testament lese und mir gesagt wird, was für schlimme und fürchterliche Gräßlichkeiten über mich hereinbrechen werden, wenn ich nicht das tue, was Gott sagt, dann BEKOMME ich Angst. In meinen Augen versucht Gott mich hier mit Angst dazu zu motivieren, an ihn zu glauben, - falls wirklich Er dies gesagt hat. Da ich aber der Aussage zustimme, daß Gott eben NICHT die Angst benutzt, um die Menschen zu motivieren, ist es für mich äußerst zweifelhaft, daß er dies so gesagt hat. Und ich frage mich wieder: Wie wahr ist die Bibel? Ich würde mich freuen, Ihre Meinung dazu zu hören.
>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>


Ich habe nach einiger Überlegung darauf folgendes geantwortet:



Hallo ..............,

vielen Dank für Ihr E-Mail, über das ich mich gefreut und das ich aufmerksam gelesen habe. Ich will versuchen, Ihre Frage zu beantworten. Wie immer nehme ich kein Blatt vor den Mund und hoffe, daß Sie mit meiner Offenheit umgehen können. :-))

Der erste Gedanke, den ich beim Lesen Ihres Mails hatte, war, daß ich die entsprechende Passage meines Artikels "Christliches Gebet" ändern sollte, da sie mißverständlich zu sein scheint. (...mittlerweile habe ich sie geändert...)

Richtig ist, daß Gott uns Christen nicht durch Angst motiviert. Wer in Jesus ist, braucht keine Angst zu haben, weil Jesus seine Schuld getragen hat. Und als Christ habe ich großen Respekt, aber keine Angst vor Gott, weil ich weiß, daß Gott mir vergeben hat Jesus motiviert die, die ihm nachfolgen, nicht mit Angst. Wenn ich als Christ also aus Angst handele, ist diese Motivation nicht von Gott.

Was ich geschrieben habe, gilt für die BEKEHRTEN, aber nicht generell:

Sie schreiben, daß Sie sich mit dem Christlichen Glauben beschäftigen, aber dem Ganzen kritisch gegenüberstehen. Zumindest haben Sie sich bisher nicht für Jesus als Ihren Herrn entschieden. Sie sind also unbekehrt und haben keine Vergebung und keine Gnade vor Gott. Solange ich Jesus nicht nachfolge, ist es meines Erachtens aber völlig berechtigt, Angst vor Gott zu haben. Denn diese Angst ist ja BEGRÜNDET! Denn Gnade und Vergebung Ihrer Schuld haben Sie ja nicht. Gott hat sozusagen immer noch eine "offene Rechnung" mit Ihnen, da bisher niemand Ihre Schuld bezahlt hat.
Ich kann es verstehen, daß einige Aussagen der Bibel Ihnen Angst machen. Aber die Bibel zeigt Ihnen ja auch den Ausweg! Nämlich Jesus, der für Ihre Sünde gestorben ist und der Ihnen die Gnade Gottes anbietet, indem Sie Sein Opfer am Kreuz für sich annehmen. Lesen Sie mal
Johannes 3,16:

"So sehr hat Gott die Welt geliebt, daß er seinen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren geht."

Sie möchten nicht verloren gehen? Dann glauben Sie an Jesus und folgen Sie Ihm nach.

Die Menschen neigen aber dazu, das glauben zu wollen, was sie glauben MÖCHTEN. Wunschdenken ist weit verbreitet. Aber das ist irrational. Die Schuld der Menschen, ihre Gottlosigkeit, ihr Haß, ihre Eigensucht, ihre Gedankenlosigkeit, ihre Lüge, ihr Neid, ihre Unzucht, ihre Bosheit - all dies ist Realität. Wenn Sie sich umsehen in der Welt, wie sie ist, ist das Gericht
Gottes über all dies sehr, sehr "möglich". Ich bin davon überzeugt, daß es kommt.

Denn Gott ist ja nicht der liebe Wohlmeiner, der zu unserer Schuld schon nichts sagen wird, was irgendwie unangenehm sein könnte. Gott ist nicht der gütige Großvater im Himmel, der sich freut, wenn "die jungen Leute sich amüsieren". Sondern Gott ist heilig und gerecht

Weil Gott Sie als Sein Geschöpf liebt, bietet Er Ihnen die Errettung in Jesus an. Ob Sie dieses Angebot annehmen, ist Ihre Entscheidung, die Gott Ihnen läßt.

Wissen Sie, ob Sie an Gott glauben, steht nicht im Vordergrund. Auch der Teufel glaubt an Gott. Viel wichtiger ist, was mit Ihrer Sünde ist. Haben Sie die Vergebung Gottes erlangt oder nicht? Glauben Sie, daß Jesus Ihre Sünde am Kreuz bezahlt hat oder glauben Sie das nicht? An dieser Frage hängt Ihr Schicksal und meins.

Ja, ich bin fest davon überzeugt, daß die Bibel absolut wahr und Gott Wort ist. Mehr noch: Die Bibel ist der Maßstab für alles, auch für meine Meinung. Wenn Sie mir anhand der Bibel zeigen können, daß ich in irgendeinem Punkt etwas anderes sage als die Bibel, werde ich meine Position sofort der Bibel anpassen. Ich möchte nicht meinen, was mir gut dünkt, sondern ich will das sagen, was Gottes Wort sagt.
Daß die Bibel Gottes Wort ist, ist für mich im Grunde eine Selbstverständlichkeit. Ich muß sie nur lesen, um dies zu wissen. Ich denke, daß die Bibel einzigartig und in jeder Hinsicht anders ist als das, was Menschen üblicherweise so schreiben und philosophieren. Sie redet zu mir. Sie betrifft mich. Was sie sagt, gilt mir. Die Bibel ist nicht irgendeine Philosophie - die Bibel ist schlicht Wahrheit und Leben. ...letztlich auch
mein Leben.


Liebe Grüße aus Nürnberg,
Ingmar


ZURÜCK